Der Tsunami nach dem Erdbeben in Japan am 11. März 2011 spülte Menschen, Autos und Häuser einfach so fort. Zigtausend Tote, Milliardenschäden und drei Atomreaktoren in denen wahrscheinlich die Kernschmelze begonnen hat. Viel schlimmer hätte es nicht kommen können. Das läßt die Industrienation Japan wanken und die Welt zittern.
Ohnmacht und Hilflosigkeit überall. Weltweit. Aber auch wir können den Menschen in Japan ganz konkret helfen. Wie schon beim Erdbeben in Haiti vor einem Jahr beteiligen sich Hobby-Kartographen aus der ganzen Welt mit OpenStreetMap an der Hilfe.
Das Projekt OpenStreetMap will eine freie Weltkarte erschaffen. Freiwillige tragen dort Wege, Straßen, Eisenbahnschienen oder Einrichtungen wie Supermärkte und Recyclingcontainer in die Karte ein. Die so geschaffene Karte ist oft aktueller und detallierter als die anderer Anbieter z.B. Google Maps.
Hier setzt das OpenStreetMap-Team bei der Hilfe für Japan an. Auch drei Tage nach der verheerenden Tsunami-Welle suchen die Helfer verzweifelt nach Vermissten. Die Infrastruktur wurde oft komplett weggespült, Wege für Helfer unbenutzbar. Helfer vor Ort brauchen Informationen über blockierte oder beschädigte Straßen. Die vielen Flüchtlinge benötigen Informationen über medizinische Einrichtungen, Notunterkünfte und Trinkwasser- und Essensabgabestationen. All diese Informationen werden mit Hilfe von aktuellen Satellitenbildern und Daten anderer Quellen eingetragen.
Clik here to view.

OpenStreetMap Sendai 13/03/2011. Gelb markiert sind alle Straßen, die am 12.03. geändert wurden. Grafik: Christopher Osborne
Die Grafik zeigt in gelb an, welche Straßen am 12. März in der Stadt Sendai geändert wurden. Man sieht deutlich die vielen Änderungen. Noch ist aber nicht alles kartographiert. Wer per Beteiligung an OpenStreetMap den Menschen in Japan helfen möchte, sollte sich das folgende Video ansehen. Es ist eine Anleitung wie mit OpenStreetMap gearbeitet wird.
Weitere Informationen zur Hilfe für Japan gibt es im Wiki von OpenStreetMap. Dort gibt es auch Satellitenbilder, die zur Kartenänderung benutzt werden können.
Die Hilfe per OpenStreetMap ist ein schönes Zeichen der Solidarität. Es ist außerdem eine andere Dimension der Hilfe bei fernen Katastrophen. Statt Spendengeldern fließt Arbeit. Innerhalb von kurzer Zeit sind die Änderungen online und unterstützen die Menschen vor Ort. So kann Ohnmacht und Hilflosigkeit ein wenig bekämpft werden.